top of page
blush_0003_p.jpg
ADHS – Was ist das eigentlich?

Das Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) ist eine neurobiologische Entwicklungsstörung, die meist schon in der Kindheit beginnt und häufig bis ins Erwachsenenalter bestehen bleibt. Aktuelle Forschung zeigt: ADHS „verwächst“ sich nicht einfach – vielmehr verändern sich die Symptome im Laufe des Lebens.

Typische Hauptmerkmale von ADHS:

Unaufmerksamkeit: Konzentrationsprobleme, leichte Ablenkbarkeit, Schwierigkeiten bei Organisation und Planung.

Impulsivität: Unüberlegtes Handeln, schnelles Unterbrechen, emotionale Reaktionen.

Hyperaktivität: Motorische Unruhe oder – bei Erwachsenen – ein ausgeprägtes inneres Getriebenheitsgefühl.

Damit eine ADHS-Diagnose gestellt werden kann, müssen die Symptome bereits im Kindesalter begonnen haben, in mehreren Lebensbereichen auftreten und den Alltag deutlich beeinträchtigen.

ADHS im Erwachsenenalter

Etwa 50–70 % der betroffenen Kinder behalten ADHS-Symptome auch als Erwachsene. Häufig treten dann vor allem Probleme in der Selbstorganisation, Impulskontrolle und emotionalen Regulation auf – oft verbunden mit Schwierigkeiten in Beruf, Partnerschaft und Alltag.

Was passiert im Gehirn?

ADHS betrifft insbesondere Hirnregionen, die für Aufmerksamkeit, Impulskontrolle und Motivation zuständig sind:

  Präfrontaler Kortex: Steuerung von Planung, Impulsen und Arbeitsgedächtnis.

  Basalganglien: Bewegung und Antriebsregulation.

  Dopamin- und Noradrenalinsystem: Motivation, Konzentration und emotionale Stabilität.

Ein Ungleichgewicht im Dopamin- und Noradrenalinspiegel erschwert es Betroffenen, sich zielgerichtet zu aktivieren, Aufgaben zu Ende zu bringen oder Ablenkungen auszublenden.

Wie helfen Medikamente?

ADHS-Medikamente wie Methylphenidat (z. B. Ritalin, Medikinet) oder Lisdexamfetamin (Elvanse) wirken auf die Botenstoffsysteme im Gehirn. Sie verbessern die Signalübertragung und helfen, Konzentration, Motivation und Selbststeuerung zu stabilisieren. Alternativ können auch Medikamente wie Atomoxetin eingesetzt werden.

ADHS tritt selten allein auf

Viele Betroffene entwickeln zusätzliche psychische oder körperliche Herausforderungen, sogenannte Komorbiditäten, wie:

  Depressionen

  Angststörungen

  Suchterkrankungen

  Essstörungen

  Schlafprobleme

  Chronische Schmerzen

Eine frühzeitige Diagnostik und umfassende Therapie sind daher besonders wichtig.

Ursachen von ADHS

ADHS entsteht aus einer Wechselwirkung genetischer, neurobiologischer und umweltbedingter Faktoren:

- Hohe Vererbbarkeit (70–80 %).

- Veränderungen der Dopamin- und Noradrenalinregulation im Gehirn.

- Belastende Kindheitserfahrungen, fehlende Struktur oder frühkindlicher Stress können Symptome zusätzlich verstärken.

Behandlung von ADHS: Ein multimodaler Ansatz

Ein umfassendes Therapiekonzept ist entscheidend:

  Psychoedukation: Wissen über ADHS hilft, sich selbst besser zu verstehen.

  Medikamentöse Behandlung: Regulierung der Botenstoffsysteme.

  Verhaltenstherapie: Selbstmanagement, Zeitstrukturierung und Emotionsregulation trainieren. ( Im Rahmen einer Ergo- oder Psychotherapie)

  Coaching und Umfeldberatung: Alltagserleichterungen schaffen und Unterstützungssysteme aktivieren.

Hinweis:
In meiner Praxis lege ich besonderen Wert auf eine individuelle und wertschätzende Begleitung von Menschen mit ADHS – sowohl in der Einzeltherapie als auch in speziell entwickelten ADHS-Gruppen oder im Coaching.

Ich verstehe ADHS nicht als Defizit, sondern als Ausdruck von Neurodiversität – einer natürlichen Variation menschlicher Wahrnehmung und Informationsverarbeitung. Jeder Mensch bringt dabei eigene Stärken, Potenziale und Herausforderungen mit.

🌟 Stärken erkennen und entfalten
Gemeinsam richten wir den Fokus auf Ihre individuellen Fähigkeiten – und entwickeln Wege, wie Sie Ihre Ressourcen bewusster nutzen können.

📚 Wissen schafft Veränderung
Durch verständliche Psychoedukation helfe ich Ihnen, ADHS besser zu verstehen – als Grundlage für mehr Selbstakzeptanz und Orientierung.

🛠️ Alltagsnahe Strategien entwickeln
Ob Strukturaufbau, Zeitmanagement, Emotionsregulation oder Prioritätensetzung – wir erarbeiten praktische, praxistaugliche Lösungen für Ihren Alltag.

🧠 Selbstwirksamkeit stärken
Kleine Erfolge sichtbar machen, Handlungsspielräume entdecken und den Mut fördern, neue Wege zu gehen – das ist ein zentrales Ziel meiner Arbeit.

🤝 Individuelle Begleitung auf Augenhöhe
Jeder Mensch ist einzigartig. Deshalb stimmen wir Therapie- und Coachingziele individuell ab – flexibel und in Ihrem Tempo.

🌱 Wachstum ermöglichen
Ziel ist es, langfristig mehr innere Stabilität, Selbstvertrauen und Lebensqualität zu erreichen – im Einklang mit Ihrer persönlichen Art, die Welt zu erleben.

In einer unterstützenden, offenen Atmosphäre möchte ich Raum schaffen, in dem Sie sich verstanden fühlen – und Ihr eigenes Potenzial entfalten können. Denn echte Veränderung entsteht dort, wo Wertschätzung, Klarheit und Zuversicht aufeinandertreffen.
bottom of page